Jetzt gibt es den #mindfulmonday schon seit beinah vier Monaten und ich bin noch kein einziges Mal auf die Idee gekommen, mich an einem Montag speziell dem „Montagsgefühl“ zu widmen. Viele von uns verfluchen diesen Tag der Woche. Bis zum Wochenende ist es noch ewig hin, der Schlafrhythmus ist total durcheinander und überhaupt hätte man noch mindestens einen weiteren Tag Wochenende gebrauchen können.
Bis vor wenigen Monaten war ich einer der Menschen, der mit Montagen wenig Probleme hatte. Weil ich gern zur Arbeit gegangen bin und ohnehin nur bis halb zwölf bleiben musste.
Mittlerweile hat sich das alles etwas geändert. Der Montag ist einer meiner langen Tage geworden und leider macht die Arbeit auch nicht mehr so viel Spaß wie früher weil meine einzige Unterstützung nicht mehr hier arbeitet, ich länger arbeite als vorher, mit meinem neuen Kollegen nicht ganz so grün werde und täglich den (Montags-)Brass der Kunden abbekomme. Das macht viel aus. Ich hab Montags schon bevor die Arbeit beginnt nen Hals 😀
Es ist aber ne verflucht wichtige Erkenntnis, denn: nicht der Montag an sich ist doof. Es ist das, was an Arbeit, an Menschen und Aufgaben auf uns wartet. Und ganz sicher auch unsere Einstellung zum Montag. Meine ist negativ. Definitiv. Und aus einem traurigen Arsch, kann niemals ein fröhlicher Furz kommen, ne!?
Also sitze ich hier und überlege, wie ich das wieder ändern kann und teile meine Versuche für einen achtsameren Arbeitsalltag am Monat mit Euch:
1. So viel atmen wie es geht
Die Mütter unter Euch kennen das sicher: man kann Schmerzen veratmen. Jaja, zumindest ein Stück weit. Und miese Laune kann man auch wegatmen. Ein bisschen. Deshalb: atmen. Wann immer Ihr könnt. Atmet. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Aus. Flippt nicht automatisch aus. Beantwortet nicht sofort jedes Telefonat. Jede Mail. Jede Frage. Atmet kurz. Fokussiert Euch, haltet inne und nehm drei, vier oder fünf ruhige und bewusste Atemzüge.
2. Auf das Positive konzentrieren
Das z.B. fällt mir unwahrscheinlich schwer. Gerade wenn es Menschen gibt, die das Arbeitsleben so enorm beeinflussen muss man sich echt anstrengen, um nicht aus den Augen zu verlieren, dass es einem selbst trotzdem ganz gut geht. Ruft Euch das so oft wie möglich vor Augen.
Ihr habt einen Job, vielleicht wird er gut bezahlt, vielleicht sind Eure anderen Kollegen ganz toll, vielleicht ist Euer Chef nett, vielleicht habt ihr einen tollen Arbeitsplatz, tolle Aufgaben, durch den Job bessere Möglichkeiten und so weiter und so fort.
3. Such dir dein persönliches Montags-Mantra
Irgendwas, dass man den ganzen Tag vor sich hin brabbelt, wenn man mal wieder kurz davor ist, die Nerven zu verlieren.
Direkt an meinem Bildschirm klebt zum Beispiel ein kleiner Zettel auf dem „Note to self: RELAX.“ steht. Jedes Mal wenn mich mein Kollegem, Kunden oder sonst irgendwer/irgendwas auf die Palme bringt, guck ich auf diese verfluchte Notiz und versuche mich zu entspannen.
Gebetsmühlen-Mantra artig sage ich mir außerdem Dinge wie: „Die Kunden wollen mich nicht persönlich angehen, die haben Probleme, die sie nicht lösen einfach so lösen können“ „Es sind nur noch X Stunden/Tage bis Feierabend/Urlaub/Eskalation“ oder sonst irgendwas, was mir hilft entspannter zu sein.
4. Fokus neu ausrichten
Das hängt mit Nummer zwei recht stark zusammen, meint aber doch noch etwas anderes. Unsere Stimmung hängt zu einem Großteil von unseren Gedanken ab. Wir entwickeln mit der Zeit eine entsprechende innere Überzeugung. Das kann sowohl positiv als auch negativ behaftet sein.
Insbesondere im schnöden Alltag neigt man aber natürlich dazu, das Ganze besonders negativ zu verinnerlichen. Hier ist alles Scheiße, Kunden scheiße, Chef scheiße, Kollegen scheiße, Aufgaben scheiße, Arbeit scheiße …
Macht das nicht. Das is scheiße. Ich mach das auch immer 😀 Also wenn WIRKLICH alles scheiße ist, dann sucht Euch SOFORT was Neues. Aber wenn es nur der falsche Fokus ist, den ihr habt, dann richtet ihn anders aus. Stellt Euch vor, wie toll alles ist und wie gut es ist, diesen Job/diese Kollegen/so nette Kunden/solche Aufgaben zu haben. Freut Euch auf die Arbeit und versucht ein bisschen von der Aufregung wieder zu bekommen die ihr hattet, als ihr mit der Arbeit angefangen habt.